Erdbebenhilfe
Hilfe, die direkt bei den Betroffenen angekommen ist
Am 25. April und 12. Mai 2015 fanden in Nepal zwei verheerende Erdbeben statt, die hauptsächlich den Osten des Landes erschütterten. Fast 9000 Menschen starben, Millionen wurden obdachlos und über 22.000 verletzt. In einer beispiellosen Aktion verteilte der FNH Wellbleche an über 1.000 Familien und 27 Schulen, um sie vor dem Monsun mit Behelfsunterkünften zu schützen. Hilfsgüter werden verteilt und 36 Verletzte erhalten eine kostenlose Behandlung. Über den Winter haben wir fast 1.300 Wolldecken an die Bedürftigen in den Erdbebengebieten verteilt. Das war nur dank der vielen großzügigen Spenden aus Deutschland und Italien möglich.
Hier ein paar Zahlen und Fakten zu unseren Hilfsaktionen:
- In 11 Distrikten mehr als 2.000 Bündel Wellbleche verteilt: Über 1.000 Familien hatten damit Notunterkünfte und 25 Schulen provisorische Unterrichtsräume.
- Die Behandlung von Knochenbrüchen für 36 Patienten finanziert.
- 200 Zeltplanen an 170 bedürftige Familien verteilt.
- In zwei Dörfern Reis und andere Lebensmittel verteilt.
- Rund 1.300 Wolldecken in die hochgelegenen Dörfer verteilt, damit sich die bedürftigen Menschen im Winter gegen die Kälte schützen konnten.
- Zwei Schulen in Dukuchhap im Lalitpur Distrikt mit Fertigbauteilen komplett finanziert und mit der tatkräftigen Unterstützung von Mitarbeitern der deutschen Firma teamtischer aufgebaut und mit einer Toilettenanlage versorgt.
- Aufbau einer Schule im Syangja Distrikt.
- Wasserversorgung und Errichtung Stützmauer für eine Schule im Dankutta Distrikt.
- An die Schüler einer Schule im Gorkha Distrikt Schulranzen und Regenjacken verteilt.
- Wasserleitungen für ein Dorf in Sindupalchock Distrikt und ein Dorf in Lamjung.
- Instandsetzung von drei Dorfgemeinschaftshäusern.
- Den Aufbau von 9 Häusern im Bergdorf Padgaunbeshi im Kavre Distrikt unterstützt.
- 100 Familien mit Kleidung im Solokumbhu Distrikt versorgt.
- Zuschuss zum Wiederaufbau der Häuser von zwei unserer Mitarbeiter und zwei ehemaligen Kinderdorfkindern.
- Schäden im Hostel und im Kinderdorf repariert.
- Investition von 5.350 Euro in Wasserleitungen zur Wasserversorgung von Bungmati (Standort Jugendhostel)
- 20 zusätzliche Plätze für Kinder, die das Erdbeben zu Waisen gemacht hat, im Kinderdorf geschaffen.
Die Zerstörung in Bungamati
Der Ort Bungamati im Kathmandu-Tal mit seinem sehr bekannten Tempel des Rato Machhendranath, in dem auch unser Jugendhostel angesiedelt ist, wurde durch das Erdbeben stark zerstört. Vom Tempel sind heute nur die Grundmauern zu sehen.
Auch in unserem Hostelgebäude stürzte die gemauerte Balkonbalustrade in den Hof und viele Wände haben starke Risse. Wie durch ein Wunder blieben sowohl alle Jugendlichen, als auch alle Mitarbeiter unverletzt. Die Jugendlichen packten bei den Aufräumarbeiten in Bungamati mit an. Ausgerüstet mit bunten Helmen und Handschuhen halfen sie ihren Landsleuten, die alles verloren haben.
Im Oktober 2015 wurden einige der Erdbebenschäden im Hostel von Mitarbeitern der deutschen Firma teamtischer zusammen mit unseren Jugendlichen ausgebessert.
Das Beben nach dem Erdbeben
Die nepalesische Regierung hatte sich nach dem Erdbeben, nach jahrelangem Streit, endlich auf eine neue Staatsverfassung geeinigt. Die Menschen machten sich Hoffnung, dass sich nun vieles verbessern würde. Doch die Verfassung wurde von einer Minderheit an der indischen Grenze und Indien selber nicht anerkannt. In der Folge blockierten sie die Grenze zu Indien über fünf lange Monate. Die nepalesische Bevölkerung litt unter dem Mangel an Benzin, Diesel, Gas, Nahrung und Medikamenten. Auch unsere Projekte waren stark von der Blockade betroffen. Wochenlang kochten unsere Hausmütter auf offenem Feuer die Mahlzeiten für 100 Kinder und Transporte waren schier unmöglich, da ein Liter Diesel auf dem Schwarzmarkt zeitweise 5 Euro kostete. Hilfslieferungen und finanzielle Mittel seitens der Regierung für die am schlimmsten betroffenen Regionen sind bis heute ausgeblieben.
Wie geht’s weiter?
Künftig sollen Häuser nach erdbebensicheren Kriterien gebaut werden. Das ist sinnvoll und kostet nicht viel. Für die Bergdörfer sind Häuser mit Verstrebungen aus Holz oder Bambus in den Wänden vorgesehen. Die Zeit der Nothilfe ist vorbei, nun geht es um langfristige Projekte. Wir haben den größten Teil der zweckgebundenen Spenden für die Erdbebenopfer bereits ausgegeben und werden den Rest für den gezielten Wiederaufbau von Infrastrukturprojekten, z.B. Schulen, Wasserkraftanlagen etc. einsetzen.
Die hier gezeigte Schule in Dukuchhap im Lalitpur Distrikt wurde mit unseren finanziellen Mitteln und der tatkräftigen Unterstützung von Mitarbeitern der deutschen Firma teamtischer gebaut.
Mit einem klaren Kopf wollen wir in Nepals Zukunft investieren. Denken Sie daran: Die Not in Nepal ist noch lange nicht vorbei! Bitte unterstützen Sie uns weiterhin mit Ihrer Spende!